Neue Angebote für eine moderne Medienbildung in NRW
21.08.2025

Bildungsklick
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Als Staatsanwältin NS-Verbrechen aufklären oder in sozialen Medien extremistischer Propaganda auf die Spur kommen. Während in Köln die Gamescom startet und hunderttausende Besucherinnen und Besucher die Welt der Spiele feiern, zeigt Nordrhein-Westfalen, wie Games auch im Klassenzimmer neue Welten erschließen können. Mit dem neuen Projekt „Schule mit Games gestalten NRW – Demokratie und Teilhabe spielend fördern“ stellt das Schulministerium Schulen digitale Spiele und passende Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I bereit. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler interaktiv für demokratische Werte, Inklusion und Erinnerungskultur zu sensibilisieren.
Schulministerin Dorothee Feller: „Im vergangenen Jahr habe ich auf der Gamescom erlebt, wie groß die Begeisterung und Kreativität rund um digitale Spiele ist. Diese Energie wollen wir auch für unsere Schulen nutzen – nicht zum Selbstzweck, sondern um komplexe gesellschaftliche Themen erfahrbar zu machen. Digitale Spiele sind längst Teil der Alltagswelt junger Menschen – und bieten sehr gute Chancen für das Lernen. Sie können Diskussionen anstoßen, Perspektivwechsel ermöglichen und Verantwortungsbewusstsein fördern.“
Für den Projektstart wurden fünf Spiele ausgewählt, die Demokratie, und Erinnerungskultur aus unterschiedlichen Blickwinkeln erlebbar machen. Daneben wird eine Methodenbox zu „Games & Inklusion“ mit fünf Bausteinen entwickelt, mit denen die Potentiale von Games für die Inklusion aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden. Die Games werden interessierten Lehrkräften zusammen mit methodischen Ansätzen und begleitenden Unterrichtsmaterialien in fünf Online-Workshops im September und Oktober vorgestellt. Die Spiele und das entsprechende Unterrichtsmaterial stehen den teilnehmenden Schulen danach kostenfrei zur Verfügung. Ab Ende Oktober finden an ausgewählten Schulen zudem Projekttage statt, um die Konzepte direkt in der Praxis zu erproben. Sie werden von erfahrenen Medienpädagoginnen und -pädagogen durchgeführt. Nach einer Evaluation stehen die Materialien Anfang nächsten Jahres allen Schulen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.
„Schule mit Games gestalten NRW“ wird umgesetzt von der Stiftung Digitale Spielekultur in Kooperation mit dem Zentrum für didaktische Computerspielforschung, der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW und der Medienberatung NRW. Das Projekt richtet sich an Schulen und Lehrkräfte der Sekundarstufe I und kann grundsätzlich in allen Unterrichtsfächern zum Einsatz kommen, in denen Demokratie und Teilhabe thematisiert werden.
Wie wichtig verantwortungsvolle Mediennutzung ist, steht auch im Mittelpunkt der Veranstaltung „Kompetent im Netz – sicher, kritisch und bewusst“ am 20. August in Bochum. Über 1.000 Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte informieren sich über Gefahren im Internet, Unterstützungsangebote und neue Impulse für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – darunter auch das neue Gaming-Projekt.
Die Veranstaltung markiert zugleich den Auftakt einer Online-Reihe für Lehrkräfte und Eltern, die praxisnahes Wissen und Hilfestellungen im Umgang mit digitalen Medien vermittelt. Für Lehrkräfte und pädagogisches Personal sind sechs einstündige digitale Veranstaltungen geplant – unter anderem zu den Themen „sexualisierte Gewalt im Netz“, „Radikalisierung“, „TikTok- und Instagram-Abhängigkeit“ sowie „Cybermobbing“. Parallel dazu gibt es sechs weitere Online-Termine für Eltern und Erziehungsberechtigte, die unter anderem digitale Gewalt, Bodyshaming, jugendtypische Straftaten und Online-Kaufsucht behandeln.
Schulministerin Dorothee Feller: „Medienbildung findet in der Schule und vor allem zu Hause statt. Mit unseren Angeboten stärken wir Lehrkräfte und Eltern gleichermaßen, damit sie Kindern und Jugendlichen den sicheren und kritischen Umgang mit digitalen Medien vermitteln können. So entsteht eine Generation, die digitale Räume aktiv und verantwortungsvoll gestaltet. Denn wer gelernt hat, digitale Inhalte zu prüfen und zu hinterfragen, stärkt nicht nur sich selbst, sondern auch unsere Demokratie.“
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